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innern Blüthenhülltheile, auf der innern Fläche weiß, auf der äußern Fläche isabellfarbig, die
beiden innern Blüthenhülltheile sind rein weiß, von einer viel zarteren Textur, als die äußeren,
und am Rande ganz fein gekerbt. Das Labellum, welches den dritten innern Blüthenhülltheil
ausmacht, ist frei, aufrecht und vereinigt sich so weit das Säulchen reicht, zu einer Röhre,
dasselbe ziemlich einschließend; die Lippe ist ausgebreitet, seicht zweigetheilt, nackt, weiß, wellig
auf- und nieder-, vor- und zurückgebogen, sechs Ausbiegungen machend, welche mit großen stumpfen
aber äußerst zierlichen Kerbzähnen versehen sind; die Scheibe, welche die ganze untere
Fläche des Labellums begreift, ist citronengelb in das Weiße übergehend, der Länge nach mit
dicht neben einander liegenden parallelen Furchen von schöner Orangenfarbe, deren seitliche sich
nach vorn strahlenförmig ausbreiten, geziert.

Das Säulchen, 10 - 20 Linien lang, frei, aufrecht, halbrund, oben gewölbt, unten flach,
am Rande etwas häutig geflügelt, sitzt auf der Spitze des Fruchtknotens und ist an seiner
Spitze dreigetheilt, wovon die beiden äußeren Theile accessorische etwas gekrümmte Prozesse
bilden, die sich über den mittlern Theil, welcher das Staubgefäß trägt, erheben und erst entfernt
stehend, sich, nachdem die Blume für einige Zeit offen gewesen, in Form einer Leyer wiederum
nähern. Die Anthere ist an der Spitze der Narbenaushöhlung befestigt und schlägt
sich während der Befruchtung in dieselbe hinein, sie bildet zwei getrennte von einander entfernte
Säcke, deren jeder aus zwei unvollständigen Fächern besteht. Die ungestielten Pollenmassen,
welche in jedem Sacke aus zwei in sich zusammengerollten Lamellen bestehen, umgeben
die mehlartigen, je aus vier kugeligen Zellen zusammengesetzten Pollenkörper. Die Narbe bildet
eine rundlich - eiförmige Aushöhlung, welche an der Basis mit drei drüsenartigen Hök-ker [Höckern]
versehen ist. Der Fruchtknoten ist einfächrig, mit drei Wandplacenten versehen, walzenförmig,
etwas gedreht und mit dem bleibenden Säulchen gekrönt, Letzteres noch an schon reifen
Kapseln anzutreffen.

Erklärung der zur Sobralia Elisabethae gehörenden Tafeln I. und II.

Tafel I.

Die Spitze einer blühenden Pflanze, in natürlicher Größe.

Tafel II.

1. Der Fruchtknoten, mit dem Nebenblatte gestützt; das Labellum aufgerollt, zeigt das
auf dem Fruchtknoten festsitzende Säulchen mit seiner gewölbten Fläche.
2. Der Fruchtknoten, mit dem Säulchen, die untere ebene Fläche darstellend; die von
den Pollenmassen entleerte Anthere, um die Narbenaushöhlung mit den an der Basis befindlichen
drüsenartigen Höckern zu zeigen, künstlich zurückgeschlagen.
3. Das leere Staubgefäß, stark vergrößert.
4. Frontansicht der Pollenmassen, stärker vergrößert.
5. Rückansicht der Pollenmassen, wie die Vorige vergrößert.
6. Zwei einzelne und ein doppelter Pollenkörper, sehr stark vergrößert.
7. Eine halbreife Frucht mit dem bleibenden Säulchen und den vertrockneten Blüthenhülltheilen
in natürlicher Größe.
8. Junge Blüthenknospen, in natürlicher Größe.

Notes and Questions

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UT

Note to Hök-kern:
When you split the word "Höcker" at the end of a line it becomes "Hök-ker" - this is not a mistake but used to be the rule till 1996. (Now you would split it into Hö-cker.)
I put the entire word on the initial line, so it became "Höckern".

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line, enter the entire word without the hyphen and then begin a new line."