1915-01-05-ERH-MRH-a

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5.I.1915
Liebes Herz,
die Post scheint gar zu schlecht zu arbeiten, oder
ist es die Zensur? Ich will hoffen, dass mit dem Feld
berg etwas wird. Wir haben hier merkwürdiges
Wetter, ganz warm und zugleich ganz heftig. Ster
nennacht so klar, dass die Augen nicht satt werden
in Bewunderung. Und Sternschuppen fallen wie im
August und heißen mich wünschen, wie’s uns beiden
frommen würde. Ich löste den Umschlag zögernd,
der Dein Haar umschließt. Einen Abglanz des Glücks ver
mutete ich zu finden und Du sollst Dir kein Bild ma
chen! Indessen es ist kein, [Abglanz] sondern das reinste
bendste Wunder. Solchen Glanz seh ich ein; freiliche
wann hätte ich mich in meinem Leben eine Prinzes
sin gesehen? Eine jetzt kenn ich, und mich die
erst verwünschen. Und ihr Kronschatz leuchtet

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