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jaapvanopstal at May 06, 2022 07:36 PM

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[1936]
25.4.[1936]
Am 25. sprach ich zum zweiten Mal in der Ordensburg Crössinsee zu den Kreisleitern. Es war für mich eine tiefe Befriedigung, wie sie mitgingen. Aber auch, wie sie begriffen, als ich mit einigen noch verbreiteten geschichtlichen Betrachtungsweisen aufräumte. Meine innere Härte hat mich jahrelangen Kampf u. „Belastung“ gekostet, hat aber innerlich in allen Kämpfen der Partei den Sieg davongetragen.
Am Abend sass ich dann lange mit den Kreisleitern zusammen: Immer neue Fragen zeigten die innere Anteilnahme am w-a. Ringen. Der Kreisleiter aus der Eifel erzählte u.a., ich wisse garnicht, wie sehr ich gerade in dieser „schwarzen Gegend“ verehrt würde. Im übrigen habe sich während der Wahl folgendes abgespielt. Ein 62-jähriger kath. Pfarrer sei zu ihm gekommen u. habe ihm gesagt: „Herr Kreisleiter, ich habe jetzt die Überzeugung gewonnen, dass der Kampf gegen Rom bis zum Ende durchgeführt werden muss. Papst wird nie mehr ein Deutscher werden, die Kardinalsernennungen der letzten Zeit zeigen ebenfalls, dass das Papsttum heute römische Nationalreligion ist, mit der wir nichts mehr zu tun haben können.“ Also das, was ich im „Mythus“ als erstrebenswert für die Zukunft hingestellt hatte! Der genannte Pfarrer hatte noch 1932 anlässlich einer Versammlung von uns auf dem Marktplatz derartig seine Glocken läuten lassen, dass kein Wort des Redners zu verstehen gewesen war.
Diese Erzählung erinnerte mich an eine andere. Ein alter Nazi stand mit dem Rektor eines kath. Priesterseminars in guten Beziehungen. Und immer wenn er ihn besuchte, zog der Rektor aus dem untersten Fach seines Schreibtisches, von ganz hinten, den „Mythus“ hervor.
Am 24. weihte der Führer die drei Ordensburgen ein u. ich hatte die Freude feststellen zu können, dass meine Ausführungen am Vortage haargenau mit den seinigen übereinstimmten. Gleich anfangs stellte er fest,


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and confirm everything, which is all the more necessary and must occur quickly because a few days ago the old archeologists in Bonn were trying, so to speak, to extort a different solution by means of contracts. Then an institute would be created, after an exhausting battle lasting two and a half years. It could have been handily created in three months, given a bit of energy in Rust’s circle. So, after the research opportunity that I forced through for Professor Frank with similar difficulty, Professor Reinerth is now going to start work after almost three years of fighting against indetermination and sabotage. Two research institutions, in order to finally write a history of the German people rather than the history of Catholic, Protestant, or liberal ideologies! But we could have had it at a lower price . . .
The Führer then spoke about the growth of communism in Poland and added that the circumstances there are so complicated that in the long run Poland spells no trouble for us . . . I remarked that the Counter-Reformation robbed Poland of its best blood, and the carving up of the country was then conducive to a further adverse selection.
On April 30, the Italian minister Rossoni had come to see me to talk about our ideologies. He is eager to see me in Munich again, but given the whole situation, I feel no particular inclination.

May 2 [1936]
Today the Hitler Youth training leaders who had assembled in Potsdam were here again. I was greeted with this avowal: My path is also the path of the Hitler Youth. I impressed on them that they must combine inward toughness with outward self-control, and then I explained the functions of our Ordensburgen and my Ordenshaus.
I took a close look once again at the speech by Dr. G[oebbels]. Now he too has accepted the term Kunstpflege [art cultivation], coined by us.

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[1936]
25.4.[1936]
Am 25. sprach ich zum zweiten Mal in der Ordensburg Crössinsee zu den Kreisleitern. Es war für mich eine tiefe Befriedigung, wie sie mitgingen. Aber auch, wie sie begriffen, als ich mit einigen noch verbreiteten geschichtlichen Betrachtungsweisen aufräumte. Meine innere Härte hat mich jahrelangen Kampf u. „Belastung“ gekostet, hat aber innerlich in allen Kämpfen der Partei den Sieg davongetragen.
Am Abend sass ich dann lange mit den Kreisleitern zusammen: Immer neue Fragen zeigten die innere Anteilnahme am w-a. Ringen. Der Kreisleiter aus der Eifel erzählte u.a., ich wisse garnicht, wie sehr ich gerade in dieser „schwarzen Gegend“ verehrt würde. Im übrigen habe sich während der Wahl folgendes abgespielt. Ein 62-jähriger kath. Pfarrer sei zu ihm gekommen u. habe ihm gesagt: „Herr Kreisleiter, ich habe jetzt die Überzeugung gewonnen, dass der Kampf gegen Rom bis zum Ende durchgeführt werden muss. Papst wird nie mehr ein Deutscher werden, die Kardinalsernennungen der letzten Zeit zeigen ebenfalls, dass das Papsttum heute römische Nationalreligion ist, mit der wir nichts mehr zu tun haben können.“ Also das, was ich im „Mythus“ als erstrebenswert für die Zukunft hingestellt hatte! Der genannte Pfarrer hatte noch 1932 anlässlich einer Versammlung von uns auf dem Marktplatz derartig seine Glocken läuten lassen, dass kein Wort des Redners zu verstehen gewesen war.
Diese Erzählung erinnerte mich an eine andere. Ein alter Nazi stand mit dem Rektor eines kath. Priesterseminars in guten Beziehungen. Und immer wenn er ihn besuchte, zog der Rektor aus dem untersten Fach seines Schreibtisches, von ganz hinten, den „Mythus“ hervor.
Am 24. weihte der Führer die drei Ordensburgen ein u. ich hatte die Freude feststellen zu können, dass meine Ausführungen am Vortage haargenau mit den seinigen übereinstimmten. Gleich anfangs stellte er fest,


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